Warum Balkon- und Terrassentüren besonders vor einem Einbruch geschützt werden sollten
Leider nehmen Einbrüche in den letzten Jahren immer mehr zu. Für Betroffene ist ein Einbruch nicht nur ein materieller Schaden, sondern trifft auch das eigene Sicherheitsgefühl. Schließlich sollte das eigene Zuhause ein Ort der Sicherheit und des Rückzugs sein. Hinzu kommen Termine mit der Polizei und den Versicherungen. Das kostet Zeit und Nerven.
Einbrecher kennen die Schwachstellen von Gebäuden und nutzen diese aus, um ins Innere zu gelangen. Dazu gehören vor allem Balkon- und Terrassentüren. 50 % aller Einbrecher gelangen durch eben diese Türen ins Innere des Hauses. Wie sie diese schützen können, beschreibt der folgende Beitrag.
Warum sind Balkon- und Terrassentüren besonders gefährdet?
Terrassentüren befinden sich oft im Erdgeschoss eines Hauses. Daher sind sie leicht zugänglich. Einbrecher können sich über den Garten einfach Zutritt verschaffen. Gerade, wenn sich die Tür hinter einer Hecke oder im blickgeschützten Bereich des Gartens befindet, können Einbrecher hier ungesehen schalten und walten. Auch eine Balkontür im ersten Stock stellt für professionelle Banden oft nur ein kleines Hindernis dar und kann mit den richtigen Mitteln leicht überwunden werden.
Sind die Türen dann auch noch geöffnet oder nur mit einem einfachen Schloss gesichert, sind die Profis im Nu im Inneren des Hauses. Daher ist es entscheidend, gerade diese beiden Türformen mit zusätzlichen Maßnahmen vor einem Einbruch zu schützen.
Schwachstellen von Balkon- und Terrassentüren erkennen
Eine Terrassentür ist nicht gleich Terrassentür. Im Hinblick auf den Einbruchschutz gibt es verschiedene Faktoren, die einen Einbruch verhindern oder begünstigen. Diese können in verschiedenen Bereichen der Tür liegen:
- Einfache bzw.fehlende Schlösser
- Rahmen und dessen Verankerung
- Art des Glases
Einfache Schlösser oder Griffe sind für Einbrecher leicht zu knacken. Auch alte Türrahmen, die vielleicht nur noch unzureichend am Mauerwerk befestigt sind, stellen für Kriminelle immer wieder eine Einladung dar. Solche Türen sind mit einem Stemmeisen schnell aufgehebelt, ohne, dass es einer großen Anstrengung Bedarf.
Manche Einbrecher zerschlagen das Glas der Türe. Bei Einfachglas gehört nicht viel dazu und ein Fremder kann sich durch die kaputte Scheibe Zutritt ins Innere verschaffen.
Mechanische Sicherungen und Nachrüstungen
Glücklicherweise gibt es zahlreiche Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Balkon- und Terrassentüren einbruchsicherer zu gestalten. Mechanische Sicherungen lassen sich leicht nachrüsten und erhöhen die Sicherheit in den eigenen vier Wänden deutlich. Das sind die wichtigsten Maßnahmen:
- Professionelle Schutz- und Sicherheitsbeschläge: Sie verstärken die Türen mechanisch und sorgen für Festigkeit und Stabilität.
- Mehrfachverriegelungen verfügen über mehrere Sperrelemente. Damit wird eine Tür an mehreren Punkten gleichzeitig verriegelt. Ein Einbruch wird damit deutlich erschwert bzw. unmöglich.
- Einbruchhemmende Gläser: Verbundsicherheitsglas ist schwer einzuschlagen und kann so manchen Einbruch verhindern. Zwar kann das Glas springen, es behält jedoch seine Form und verbleibt innerhalb der Tür.
- Zusatzschlösser und Querriegel für Terrassen- und Balkontüren: Die Einrichtungen bieten einen zusätzlichen Schutz.
- Einbau von abschließbaren Griffen: Damit können Sie die Türen von innen abschließen und auch eine gekippte Tür ist von außen nicht einfach zu knacken.
Elektronische und technische Schutzmaßnahmen
Neben den mechanischen Schutzmaßnahmen können Sie Ihre eigenen vier Wände durch elektronische und technische Schutzmaßnahmen besser vor einem Einbruch schützen. Dazu gehören:
- Alarmanlagen
- Überwachungskameras
- Beleuchtungsanlagen mit Bewegungsmelder
- Smart-Home-Sicherheitssysteme
Alarmanlagen
Alarmanlagen haben auf viele Einbrecher eine abschreckende Wirkung. Versucht sich dennoch jemand Zutritt zum Haus zu verschaffen, kann der laute Alarm den Vorgang abbrechen und die Einbrecher verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Manche Alarmanlagen sind direkt mit der Polizei gekoppelt und im Nu steht ein Streifenwagen vor der Tür, um den Einbrecher vielleicht sogar auf frischer Tat zu ertappen. Hausbesitzer können sich für sichtbare und unsichtbare Alarmanlagen entscheiden. In der Regel sind die Anlagen mit einem Türsensor gekoppelt und lösen bei einem Öffnungsversuch den schrillen Alarmton aus.
Überwachungskameras im Bereich von Balkon und Terrasse
Überwachungskameras (und selbst Attrappen) haben schon so manchen Einbruch verhindert. Die Modelle werden immer günstiger und lassen sich inzwischen auch mit dem eigenen Smartphone koppeln. Per Verbindung mit dem Smartphone haben Sie Ihr Haus unterwegs immer im Blick und können im Zweifelsfall reagieren.
Smart-Home-Sicherheitssysteme
Smart-Home-Systeme umfassen heute verschiedene Lösungen, um Einbrüche zu verhindern. Sie lassen sich einsetzen, um Einbrecher abzuschrecken, um die eigene Anwesenheit zu simulieren oder um Alarm auszulösen. Die Systeme lassen sich auch von unterwegs per Smartphone steuern und erhöhen neben dem Sicherheitsaspekt auch oft den Komfort im eigenen Heim.
Beleuchtungsanlage mit Bewegungsmelder
Eine simple Methode, die aber so manchen Einbruch verhindern kann, ist eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder. Durch das plötzliche Einsetzen der Beleuchtung werden die Einbrecher abgeschreckt und verlassen das Grundstück.
Verhaltensregeln und zusätzliche Tipps
Neben den technischen und elektronischen Sicherheitsmaßnahmen spielt auch das eigene Verhalten eine große Rolle in der Einbruchprävention. Schließlich helfen, die besten Sicherheitsbeschläge und Schlösser nicht, wenn Sie Ihre Türen einfach offen stehen lassen. Daher gilt: Schließen Sie Ihre Türen – auch bei einer kurzen Abwesenheit – immer ab. Verzichten Sie zudem darauf, Schlüssel in unmittelbarer Umgebung zu verstecken. Einbrecher spähen nicht selten Grundstücke schon lange vor einem Einbruch aus und kennen gängige Verstecke.
Eine wachsame Nachbarschaft ist ein effektiver Schutz gegen Einbruch. Sprechen Sie sich mit Ihren Nachbarn ab, wenn Sie verreisen. Bitten Sie Ihre Nachbarn, den Briefkasten zu leeren, die Rollos zu bewegen oder das Licht sporadisch anzuschalten, um Anwesenheit zu simulieren.
Tipp: Kontrollieren Sie Ihre Sicherheitssysteme regelmäßig und nehmen, wenn nötig, Anpassungen vor. Die Technik – auch die der Einbrecher – entwickelt sich ständig weiter. Seien Sie daher immer einen Schritt voraus.
Fazit: Balkon- und Terrassentüren effektiv schützen – ein wichtiger Beitrag zur Haussicherheit
Eine Kombination aus mechanischen, technischen und verhaltensbezogenen Maßnahmen ist ideal, um Ihre vier Wände vor einem Einbruch zu schützen. Eine Investition in die Sicherheit schützt nicht nur Ihr Eigentum, sondern stärkt Ihr persönliches Sicherheitsgefühl zu Hause. Die Identifikation von Schwachstellen und deren Behebung kann das Risiko für einen Einbruch deutlich senken. Lassen Sie sich bei Fragen durch eine Fachbetrieb beraten und setzen Sie die entsprechenden Maßnahmen um, um Ihr Zuhause sicherer zu gestalten.